Bühnenrennen

Das Bühnenrennen ist ein ganz besonderer Wettkampf mit Rennrädern, bei denen die Vordergabel fest eingespannt ist. Das Hinterrad läuft auf einer Rolle, so dass man immer „auf der Stelle fährt“. Zwei Radfahrer können jeweils gegeneinander antreten.

 Die Umdrehungen des Hinterrades werden gemessen und auf einer großen Digitalanzeige dargestellt. Dadurch haben die Zuschauer die Möglichkeit, ständig den „Rennverlauf“ zu verfolgen. Auch die Fahrer können an einer Anzeige ablesen, ob man selbst oder der Gegner gerade in Führung liegt.

Obwohl die Fahrzeit nur eine Minute beträgt, reicht das aus, um ordentlich ins Schwitzen zu kommen. Die Geschwindigkeiten, die man dabei erreichen kann, würden auf der Straße 50 km/h entsprechen.

Neben dem sportlichen Aspekt für den Fahrer hat das Bühnenrennen auch einen hohen Unterhaltungswert für die Zuschauer. Aus diesem Grund kommt das Bühnenrennen nicht nur bei sportlichen Veranstaltungen wie dem Gernröder Volksradfahren, sondern auch bei Fest- und Tanzveranstaltungen zum Einsatz. So erklärt sich auch der Name Bühnenrennen, da schon früher der Wettkampf vorzugsweise bei festlichen Saalveranstaltungen durchgeführt wurde und die Fahrräder gut sichtbar für alle auf der Bühne standen.

Das Bühnenrennen hat seinen Ursprung in den 60-er Jahren. Damals fuhren drei Fahrer gegeneinander auf normalen Rennrädern, die mit Vorder- und Hinterrad  auf Rollen standen. Das erforderte eine sehr gute Radbeherrschung, denn man durfte nicht mit den Rädern von den Rollen abkommen. Daher war das Bühnenrennen nur den geübten Radsportlern vorbehalten, während die moderne Variante für jedermann geeignet ist.

Die Anzeige für die Zuschauer bestand seinerzeit aus einer großen Uhr, deren Zeiger über Rollen und Keilriemen von den Rädern angetrieben wurden. Die Fahrer konnten die in ihrem Rücken befindliche Uhr über aufgestellte Spiegel sehen.

Technisch hat also das jetzige Bühnenrennen nicht viel mit dem Original gemeinsam, aber die Idee und der Name sind geblieben.

Nachdem das Bühnenrennen über viele Jahre in Vergessenheit geraten war, fassten wir Gernröder Radsportler den Entschluss, es zum 90-jährigen Radsportjubiläum im Jahre 2001 mit neuem Gerät fortzuführen.

Wo sonst kann man in der Atmosphäre einer abendlichen Saalveranstaltung ein Radrennen verfolgen oder im packenden Zweikampf vor begeistertem Publikum sein radsportliches Können testen?

www.radsport-gernrode.de